Die Weihnachtszeit ist da und, um es mit einer Zeile aus einem der berühmtesten Weihnachtslieder aller Zeiten zu sagen, „it’s the most wonderful time oft the year.“ Am 24. Dezember, feiern wir die Geburt Jesu, einer der höchsten Feiertage im Christentum. Bereits in den vorangehenden Adventswochen, die mit dem 1. Dezember beginnen, fängt die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest an. Dazu gehören allerlei Bräuche und Rituale, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt haben und von denen viele bis heute erhalten geblieben sind. Als Beispiele wären hier etwa das Schmücken von Häusern, Wohnungen und Vorgärten, das Aufstellen einer Krippe und des Tannenbaums und nicht zuletzt auch das Backen von Plätzchen zu nennen. Letzteres ist vor allem bei Kindern beliebt, denn das Formen und Ausstechen des Teigs zu kleinen Figuren macht jedes Jahr auf Neue wieder große Freude. Von Weckmännern, über Spekulatius bis hin zu Christstollen und ausgestochenem Buttergebäck ist alles dabei; doch woher genau kommt dieser Brauch eigentlich?
Wie bei den meisten Ritualen ist auch bei diesem Brauch nicht eindeutig geklärt, woher er stammt, denn es existieren unterschiedliche Theorien. Eine davon lässt vermuten, dass die Tradition des Plätzchenbackens weniger mit dem Christlichen Glauben als vielmehr mit der Jahreszeit bzw. konkret der Wintersonnenwende und dem Glauben an böse Geister zu tun hat. Vor tausenden von Jahren glaubten die Menschen, dass in der Nacht vom 21. Auf den 22. Dezember böse Geister die Häuser heimsuchen würden, denn es ist die längste Nacht des Jahres. Um ihre Tiere und damit auch das eigene Überleben zu sichern, erbrachten die Menschen Opfergaben in Form kleiner Tierfiguren aus Teig. Auch heute noch stellen viele Ausstechförmchen, die in der Weihnachtsbäckerei zum Einsatz kommen, Tiere dar.
Eine andere Theorie geht wiederum davon aus, dass das Plätzchenbacken seinen Ursprung im Mittelalter hat. Zutaten wie Zucker, Honig und Gewürze waren zu dieser Zeit sehr selten und daher auch entsprechend teuer. Leisten konnte sich das nur, wer äußerst wohlhabend oder sogar adelig war. Glücklicherweise verfügten auch die Klöster zu dieser Zeit meist über ein ansehnliches Vermögen und dort herrschte, besonders in der Weihnachtszeit, auch Nächstenliebe. So wurden in den Klosterküchen aufwendige Backwerke hergestellt, um damit die Geburt Jesu zu feiern. Da Nahrung während der Wintermonate meist äußerst knapp war und die kleinen Gebäckstücke lange gelagert werden konnten, verteilten die Mönche sie unter den Armen und halfen ihnen damit den Winter zu überstehen.
Dies sind nur zwei, der unzähligen Theorien und Mythen, die sich um den Brauch des Plätzchenbackens ranken. Feststeht, dass es bis heute eine der beliebtesten Traditionen zur Weihnachtszeit ist, an der Groß und Klein gleichermaßen Freude haben. Damit auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, vor dem Fest noch leckere Plätzchen backen können, haben wir Ihnen ein einfaches, wenig zeitaufwendiges und vor allem sehr leckeres Rezept für kleinen Husarenkrapfen-Plätzchen mitgebracht. Das Rezept stammt von Patrick Rosenthal, auf dessen Blog Sie zahlreiche weitere köstliche Rezepte finden. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Backen und eine gesegnete Weihnachtszeit.
Zutaten:
200g Mehl, 150g Marzipanrohmasse, 1 Ei, 50g Puderzucker, 100g zimmerwarme Butter, 1 Tl Vanilleextrakt, 1 Glas Konfitüre für die Füllung (z.B. Sauerkirsche oder Erdbeere)
Anleitung:
Alle Zutaten mit den Händen oder einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten und diesen in Klarsichtfolie gewickelt für etwa eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Backofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen (bei manchen Öfen genügen auch 180 Grad) und aus dem Teig kleine, etwa haselnussgroße Kugeln formen. Diese sodann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit dem runden Stiehl eines Kochlöffels vorsichtig kleinen Mulden in den Teig drücken. Die Konfitüre kurz verrühren, sodass sie keine Klümpchen mehr hat und dann mithilfe eines Teelöffels oder eines Spritzbeutels in die vorbereiteten Teigkugeln füllen. Die Plätzchen können dann für ca. 15 Minuten gebacken und nach dem Auskühlen in einer Blechdose aufbewahrt werden. Wer möchte, kann das Gebäck außerdem noch mit Puderzucker bestäuben.